Regionalanästhesie (örtliche Betäubung)

Regionalanästhesien werden in zwei Gruppen unterteilt:

  • Regionale Nervenblockaden
  • Rückenmarksnahe Anästhesien

Regionale Nervenblockade

Diese Form der Betäubung wird häufig bei Operationen an Armen, Beinen, Hüfte oder Händen eingesetzt. Mit Hilfe von Ultraschall und speziellen Geräten werden die betroffenen Nerven genau lokalisiert und mit einem Betäubungsmittel umgeben. Dadurch werden Schmerzen ausgeschaltet und die Muskeln vorübergehend entspannt. Je nach Medikament hält die Wirkung mehrere Stunden an.

Falls nötig, kann zusätzlich ein dünner Katheter gelegt werden. Darüber lassen sich auch nach der Operation Medikamente geben, um Schmerzen für einige Tage zu lindern.


Rückenmarksnahe Anästhesien

Spinalanästhesie

Mit dieser Methode können Operationen unterhalb des Bauchnabels schmerzfrei durchgeführt werden. Dabei werden die Nerven, die vom Operationsgebiet zum Rückenmark führen, betäubt.

Die Betäubung erfolgt im Sitzen oder in Seitenlage. Nach einer kleinen örtlichen Betäubung wird eine sehr feine Nadel zwischen die Lendenwirbel gesetzt, und das Medikament verteilt sich im Flüssigkeitsraum um das Rückenmark. Kurz darauf fühlen sich die Beine warm und taub an und lassen sich meist vorübergehend nicht normal bewegen. Die Wirkung hält – je nach Medikament – bis zu etwa 6 Stunden an.

Periduralanästhesie (PDA)

Die PDA wird für Eingriffe im Becken, Unterbauch und an den Beinen eingesetzt. Nach einer kleinen örtlichen Betäubung wird ein dünner Kunststoffschlauch (Periduralkatheter) in den Rücken gelegt. Über diesen Katheter wird das Medikament dosiert verabreicht. Nach etwa 15 Minuten tritt die Wirkung ein: Der Bereich wird warm und taub, die Beine können sich vorübergehend schwer bewegen lassen.

Die Wirkung lässt sich zeitlich genau steuern. Über eine angeschlossene Pumpe kann das Medikament kontinuierlich abgegeben werden – nur während der Operation oder, wenn nötig, auch für mehrere Tage danach.


Fazit

Alle genannten Verfahren sind bewährt und werden routinemäßig – zum Beispiel in der Geburtshilfe – eingesetzt, um Schmerzen während und nach einer Operation oder Geburt wirksam zu lindern.

FAQs Regionalanästhesie